Was ist New Work?

Ich werde öfter gefragt, was ist eigentlich „New Work“ – worum geht es da?
Hier kommt der Versuch einer Antwort, die meine persönliche Haltung und Erfahrung mit diesem Thema reflektiert und die Breite des Begriffs umreißt.

Wir benötigen einen gesellschaftlichen Wandel, um bewußter, ökologischer und integrativer miteinander zu leben. Sonst gehen unsere Kultur und dieser Planet der Zerstörung entgegen durch Klimawandel, Ungleichheit und Gewalt.
Das heißt, wie müssen uns alle mit dem besten Selbst einbringen, das wir haben. Wir verbringen mindestens die Hälfte unseres wachen Lebens mit Arbeiten. In dieser Zeit gestalten wir Dinge, Situationen, Zustände, Ideen – kurz gesagt wir erschaffen kollektiv die Welt in der wir leben.
Digitalisierung, künstliche Intelligenz und die Beschleunigung in allen Bereichen erfordern ebenfalls neue Fähigkeiten und flexiblere Denkmuster.

Wenn wir nun Wandel herbeiführen wollen, bietet es sich an, die Art wie wir arbeiten näher zu betrachten. Was macht unsere Arbeit aus? Können wir unser volles Potential nutzen für uns und für das Unternehmen, für das wir arbeiten?
Schaffen wir die Veränderung in der Welt, die uns am Herzen liegt? Fühlen wir uns wohl mit uns selbst und den Menschen um uns herum? Unterstützt uns unsere Umgebung bei unserer Arbeit oder hindert sie uns eher?

Selbstbestimmte, kreative Menschen

New Work umfaßt als ein weit offener Begriff die verschiedenen Ansätze, die sich mit diesen Fragen beschäftigen. New Work bezeichnet den Versuch, einen Wandel in unserer Arbeitswelt herbeizuführen. Unsere Organisation von Arbeit ist nicht mehr zeitgemäß. Sie stammt zu großen Teilen noch aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, als große Organisationen sich hierarchisch und aufgabenteilig definiert haben, mit festen Strukturen, Abteilungen, Aufgaben und Rollen. Arbeit wurde auf bewährte Art erledigt, kontrolliert, optimiert und weitervermittelt. Ziel war Stabilität und Berechenbarkeit. Heute brauchen wir als Gesellschaft und Unternehmen Menschen, die flexibel in ihrem Denken sind, ihr individuelles kreatives Potential erschließen, selbstbestimmt und eigenverantwortlich arbeiten. Ziel ist jetzt der konstruktive Umgang mit Veränderung und Ungewissheit. Wir wissen alle nicht, wie sich die Welt und unsere Wirtschaftsstrukturen verändern werden. Aber wir sind in der Lage, reflektiert und bewußt unser Potential beizusteuern, das es eine Veränderung zum Guten wird. Eine solche Haltung hilft nicht nur den Unternehmen, erfolgreich Veränderung zu meistern, sondern gibt auch den einzelnen Mitarbeiter*innen das Gefühl, selbstwirksam und im Einklang mit den eigenen Werten handeln zu können.

Sinnstiftende Unternehmen

Ohne Werte geht es nicht. Damit ist nicht die alle zwei Jahre neu erarbeitete Wertestrategie gemeint, die dann als Unternehmensparole ausgegeben wird, sondern das ein Unternehmen sich aus seiner Sinnhaftigkeit heraus definiert. Welchen Sinn macht ein Unternehmen für die Gemeinschaft, für Kunden und Mitarbeiter*innen? Übernimmt es Verantwortung der Umwelt gegenüber und in sozialen Fragen? Die Kriterien für solch ein sinnstiftendes Unternehmen sind fundiert zusammengefaßt in der Gemeinwohl-Ökonomie.

New Work ist also keine Gebrauchsanweisung wie es besser geht. Wir sind in einer Ausprobierphase, wo alte Muster nicht mehr funktionieren und erstmal losgelassen werden müssen, damit Raum für Neues entstehen kann.
New Work funktioniert auch nicht als Verordnung von oben. Jeder Einzelne kann nur aus sich selbst heraus zu einer Veränderung in der Arbeitskultur beitragen. Allerdings beeinflußen sich natürlich Umgebung und Einzelne in hohem Maße.
Wenn ein bestimmter Grad an Veränderung durch einzelne Akteure in einem Gesamtsystem erreicht ist, der sogenannte Tipping Point – verändert sich automatisch das kollektive Verhalten in Richtung dieser Veränderung. Es wird selbstverständlich.
Insofern beinhaltet New Work auch einen idealistischen Kern in dem Glauben, das wir etwas zum Positiven verändern können, als Menschen lernen, wachsen und gedeihen können und mit uns unsere Umgebung.

new work portrait

Vielfältige Methoden und ein individueller Weg

New Work umfaßt verschiedene Methoden und Ansätze, die zu diesem Gelingen beitragen können, unter anderem Agilität, Design Thinking, Theorie U, Umgang mit Diversität, wertschätzende Kommunikation. Welcher Mix in einem Unternehmen funktioniert, ist ganz unterschiedlich und ein Prozess, der gemeinsam von den Mitarbeiter:innen,  Teamleiter:innen und der Geschäftsführung erforscht und etabliert werden muß.

New Work ist also einerseits die Entfaltung des Einzelnen und die Energie, die dadurch in das Gesamtsystem des Unternehmens fließt und gleichzeitig die Transformation des Gesamtsystems in eine Struktur, die diese Entfaltung adäquat tragen und in Mehrwert umwandeln kann. Wie man an dieser Zusammenfassung sieht, ist New Work vor allem auch ein ein Weg, der am Besten gemeinsam, neugierig und experimentierfreudig gegangen wird.

Wir begleiten Ihre Veränderungsprozesse mit methodischem Know-How und langjähriger Erfahrung in Facilitation, interkultureller Kommunikation, Teamentwicklung und Design Thinking. Dabei geht es sowohl um die innere Haltung, die es braucht, um Veränderungen konstruktiv zu gestalten und Teams mitzunehmen, als auch um ganz praktische Tools und Methoden für den Arbeitsalltag.
Unsere Referenzen

Inhouse Workshop
Wir bieten unsere modulare Workshopreihe „Partizipative Führung: Vier Kernkompetenzen, um Veränderungsfähigkeit in Teams zu etablieren“ im Programm verschiedener Akademien an oder auch als Inhouse Workshop ab acht Teilnehmer:innen – in Präsenz und online.


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